Hallo Abuela! Ich habe auch nach der Ausbildung Praktika in WfbM´s gemacht. Klar sind sie froh, wenn sie kostenlose Arbeitskräfte haben, egal ob sie Heps, Ergos, Erzieher, oder andere sind. Welche Praxis, welche Klinik nimmt dieses Angebot nicht wahr? Wär ja auch zu dumm! Ich wollte nirgendswo arbeiten außer in einer Werkstatt als Gruppenleiter, weil dort die Arbeitsbedingungen meiner Ansicht nach die Besten sind, um wirklich ganzheitlich und handlungsorientiert zu arbeiten. Nicht abgegrenzt vom eigentlichen Arbeitsumfeld, oder Lebensumfeld, wie es in der Ergotherapie so üblich ist. Diese 45 Minuten Einheiten ein oder zweimal die Woche in einem kleinen Räumchen habe ich auch in einer Praxis durchgeführt und ich fragte mich ständig wie man dieses Konzept GANZHEITLICH nennen kann. Ich wollte mitten im Prozess sein, die Patienten wirklich kennen lernen, ihre Lebensumstände, ihre alltäglichen Dinge, und und und. Wer bezahlt das denn? Keiner! Ich hab Freude am Umgang mit geistig behinderten Menschen, bekam aber keine Stelle, weil mir die Erfahrung fehlte, und sich viele Werkstätten fragten, warum ich als Gruppenleiterin arbeiten möchte und nicht ausgegliedert wie es eigentlich üblich ist. Also machte ich Praktika: 2 Stück in 2 Monaten in der gleichen Werkstatt. Die Kollegen waren so begeistert von meiner Arbeit, dass sie sich bei ihren Chefs einsetzten, wo sie nur konnten. Man bot mir eine Stelle an als Gruppenhelfer, weil sonst keine Kapazitäten da waren. Gleichzeitig bewarb ich mich noch bei einer anderen Werkstatt. Diese waren von meiner Vorstellung von Förderung sehr begeistert, nach Vgespräch und Hospiation hatte ich nach 2 Wochen eine Stelle als Gruppenleiter in einem tollen Bereich, der mir alle Möglichkeiten eröffnete so zu arbeiten wie ich mir das vorstellte. Ich hätte diese Chancen nicht gehabt, wenn ich nicht im Vorfeld meine Interessen durch Praktika deutlich gemacht hätte!!! Denn es wirkt auf einen AG überzeugend, wenn man nicht einfach nur nimmt was man kriegen kann, sondern sich gezielt auf den Traumbereich vorbereitet, anstatt die gleiche Zeit zu Hause auf der Couch vor dem Fernseher zu verbringen, oder immer wieder Jobs zu machen, die man garnicht machen will. Und: Ich habe in den verschiedenen Werkstätten ,bisher 4 , die ich kennen lernen durfte, auch die "normale " Ergotherapie gefunden. Aber keine Ergotherapeuten als Gruppenleiter! Warum nicht??? Und noch etwas: Ich halte eine gesonderte ET nicht für notwendig, wenn Ergotherapeuten endlich aufwachen würden und sich endlich mal für die normalen Arbeitsbereiche interessieren würden. Dann würden die Werkstätten merken, dass wir die Experten für Förderung im weitesten Sinne sind und nicht die Heps! Dort enstehen eine Menge Stellen, die an uns vorbei gehen. Außerdem gleichen die Praktikanten in der Werkstatt keine potenziellen Stellen aus.Es gibt einen Personalschlüssel, der eingehalten werden muß. Eine bestimmte Anzahl von Mitarbeitern muß durch eine bestimmt Zahl von Gruppenleitern betreut werden. Also großer Schwachsinn, den du erzählt hast! Wenn es auf eine Einrichtung nicht zutrifft, dann für WfbM´s!!!
Susanne P.S.:Gerade haben sie noch eine Ergotherapeutin eingestellt.
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